Das Architekturbüro Wegmann blickt auf eine lange Tradition zurück. Vor fast einhundert Jahren wurde das Büro am Schliersee gegründet.

Gottfried Wegmann  1884 bis 1958

Aus Südtirol ziehen die Eltern Gottfried Wegmanns 1870 nach München. Der Sohn beginnt sein Architekturstudium Anfang der 1900er Jahre an der Staatsbauschule München, nachdem er beim Bau des Münchner Rathauses den Maurergesellenbrief erhalten hat. Von 1907 an wirkt er in der Bauabteilung des Kohlebergwerks Hausham und gründet 1928 sein Architekturbüro in Schliersee. Der Architekt Gottfried Wegmann baut im münchnerisch geprägten Heimatstil. Das ist eine auf lokalen und regionalen Bautraditionen wurzelnde, den Historismus und Jugendstil überwindende Baukunst, die aufgeschlossen ist für die Moderne. Gottfried Wegmanns großzügige, bürgerliche Landhäuser prägen die Region Schliersee und das Leitzachtal bis heute. 

[Gottfried] Friedl Wegmann 1921 bis 1996

Friedl Wegmann übernimmt das väterliche Architekturbüro in Schliersee 1946 und erweitert das Spektrum des Büros um den Bereich der Innenarchitektur. Mit zahlreichen privaten und öffentlichen Gebäuden wird das Büro Friedl Wegmanns im Oberland stilprägend. Die Gemeinden wachsen in der Nachkriegszeit immens. Achtzig Einfamilienhäuser, darunter zahlreiche stattliche Villen, realisiert Wegmann zwischen dem Chiemsee und dem Tegernsee. Des weiteren ungefähr fünfzig Hotels und Gasstätten in ganz Oberbayern, darunter das Gästehaus Haltmeir am See in Rottach-Egern, das Hotel Schliersbergalm, das Café Sachs, die Kirche St. Joseph und das Katholische Jugendhaus in Neuhaus. Überregional baut Friedl Wegmann zudem Weinhotels sowie ein Weinzentrum in der Pfalz.